Zeugnisse 2005

2005 R. K.

Pilgerreise nach Medjugorje vom 23.4. — 29.4.2005
Das Büchlein ist den Teilnehmern dieser Pilgerreise gewidmet, verbunden mit einem tiefen Dank für die schöne Zeit, die wir mit Maria verbringen durften.
Mögen noch viele Menschen die LiebeMarias erfahren.
«MIR - MIR - MIR » - "Friede, Friede, Friede"
Dies waren die Worte Marias am 26. Juni 1981 an ein junges Mädchen in Medjugorie.
Maria, die Muttergottes,wünscht uns Menschen nichts
sehnlicher als Friede. Friede im eigenen Herzen, in der Familie,
mit seinen Nächsten und unter den Völkern. Seit 1981 spricht
Maria ununterbrochen durch die Seher, die heute in Medju-
gorie, in Italien und in der USA leben, zu uns Menschen
Samstag, 23. April 2005
Mit einem der ersten Flugzeuge am frühen Morgen fliegen wir, eine Gruppe von etwa 30 Personen, von Zürich nach Split, fahren mit dem Bus der Steilküste Kroatiens entlang, um dann, durch das Hochland fahrend, nach 3 Stunden in Medjugorie, Bosnien - Herzegowina, anzukom-men.
Die 1961 erbaute Kirche mit den 2 markanten Türmen bildet das Zentrum des einfachen, aber gepflegten Dorfes, das in einem breiten fruchtbaren Hochtal liegt, wo heute Wein angebaut wird. Es liegt eingebettet von kargen und steinigen Bergen, die sich im Norden bis 600 m erheben.
Im Süden erinnert ein weisses Betonkreuz auf dem 520 m hohen Kreuz-berg an den 1900. Todes-tag von Jesus, während im Osten der Stationenweg zur Mariastatue auf dem 300 m hohen Erschein- ungsberg gut sichtbar ist.
Dort ist Maria am 24. Juni 1981 sechs Kindern erschienen. Später gab sie Mitteilungen für die Pfarrei und die Gemeinden sowie für alle Völker. Seitdem wiederholt sie ohne Unterbruch durch die Seher ihre wichtigste Botschaft: den Rosenkranz mit dem Herzen beten, die Eucharistie, in der Bibel lesen, Fasten und die monatliche Beichte.
Sie will, dass die Menschen wieder mit offenem Herzen beten. Das Fasten soll dabei die Disziplin und den Willen stärken.
In der einfachen aber herzlich geführten Pension fühlen wir uns schnell wohl. Nach 16 Uhr begeben wir uns voller Erwartung zur Kirche, die dem Pilgerheiligen Jakobus geweiht ist. Auf dem Weg entdecken wir das Grab von Pater Slavko Barberic und etwas weiter Richtung Kirche befindet sich die Jesusstatue mit dem 'mysteriösen' Bein. Unterhalb seines rechten Knies fliessen auf unerklärliche Weise, in Abständen von etwa 3 Sekunden, 'Tränen'.
Das Kircheninnere ist in einem schlichten Gelb gehalten. Das Kreuz ist ohne Jesus aber mit einem weissen Tuch dekoriert, das die Form eines grossen M annimmt. Die Glasfenster leuchten trotz des grauen und schlechten Wetters. Noch nie erlebte ich an einem normalen Tag eine so gut besuchte Kirche. Man glaubt sich an Weih- nachten oder Ostern. Oder ist in Medjugurie etwa jeden Tag Ostern?
Es ist eng - aber die Gebete werden mit offenem Herzen dargebracht - wie so selten in einer Messe. Das tägliche Abendprogramm beginnt um 17 00 Uhr mit dem Rosenkranz, um 18 00 Uhr wird die heilige Messe gefeiert, danach wird nochmals der Rosenkranz gebetet, bevor um 19 30 Uhr die Heilungs- gebete gesprochen werden oder um 19 00 h die Anbetung ist. Um acht Uhr wollen die Pilger die Kirche nur ungern verlas-sen. Die Schwester beginnt dann, wenn sie lange genug gewartet hat, mit den Schlüsseln erumzufuchteln.
Sonntag, 24. April 2005
Um 8 Uhr ist Frühstück und um 9 Uhr deutsche Messe in der Halle, wo wir das Abendmahl mit den drängelnden Italienern, die nach den Deutschsprachigen ihre Messe feiern, teilen. Adelbert, unser Pilgerleiter, hat bei der Schwester Theresa Benedicta einen Vortrag organisiert, von dem er das Thema vorerst nicht verraten hat. - Es geht um das heikle Thema Beichte'.
Während die Schwester so erzählt, wird mir mit einem Mal der Sinn der Beichte klar. Folgendes Beispiel hat mir dazu verholfen: Zu Beginn der Erscheinungen baten verschiedene Personen die Seher, den Saum des Kleides von Maria berühren zu dürfen. Die Seher führten die Hand zum Saum, aber die betroffenen Person- spürten nichts. Plötzlich begann die Seherin Marija zu weinen: Einige Hände, aber niemand wusste welche, haben das Kleid Marias beschmutzt. Beschmutzen wir so die Heiligen, wenn wir ihre Nähe wünschen und wir selber nicht rein sind? Was heisst jedoch "rein sein"? Wir können nicht rein sein, wenn wir mit der Sünde verbunden sind - und durch die Beichte werden wir von der Sünde losgeschnitten. Viele Leute entdecken in Medjugorie, dem Beichtstuhl der Welt, das Beichten wieder.
Da auch ich einiges auf dem Kerbholz habe und es aufrichtig bereue, möchte ich, einerseits aus Neugierde, andererseits aus echten Bedürfnis, beichten gehen. Zuerst steht man sich vor den Beichtstühlen die Beine in den Bauch, um dann, natürlich ohne irgend eine Ahnung wie man es einmal gelernt hatte, die Türe vom Vorhergehenden in die Hand zu nehmen. Doch dann geschieht das Unglaubliche, vielleicht ist es auch ein Wunder, aber die Lossprechung erleichtert wirklich. Man fühlt sich wie "frisch geduscht".
Montag, 25. April 2005
Es ist kalt wie im Kühl -schrank. Da ist nichts von der erhofften wärmenden Frühlingssonne des Südens. Nach der Morgenmesse fahren wir nach Sivokibrijeg zu einem Vortrag von Pater Jozo Zovko. Das Thema ist Maria, das Gebet, und vor allem der Rosenkranz, die Kette, die uns an Gott bindet und das Schlechte auf Distanz hält. Beten sei nicht nur ein einfaches "Mundbe-kenntnis", sondern ein tiefes Gespräch mit Gott. Wir sollen unsere Herzen öffnen und mit dem Herzen beten. Auch während dem Vortrag betet Pater Jozo mehrmals mit uns – das heisst mit einer Gruppe von ca. 500 Personen.
In der Kirche neben dem Vortragsaal des Klosters befindet sich eine Gedenk- stätte für 30 Franziskanner -brüder, die Ende Krieg im Jahr 1945 von den Kommunisten brutal umgebracht worden sind, weil sie sich weigerten, das Kreuz zu zerstören. Schaudernd stehe ich an dieser Gedenkstätte.
Jeden 25. im Monat gibt Maria eine Botschaft an die Seherin Marija für die Welt. Aus diesem Grunde ist in der Kirche von 22 00 Uhr bis um 7 00 Uhr stille Anbetung. Der Friede an diesem heiligen Ort, vor dem Allerheiligsten, ist kaum zu beschreiben. Ebenfalls bin ich erstaunt, dass ich mit so wenig Schlaf am nächsten Tag in bester Form bin.
Dienstag, 26. April 2005
Es ist immer noch kühl, aber die Sonne setzt sich langsam durch. Adelbert führt uns zur 'Oase der Stille', einer Kapelle in der niemand sprechen sollte. Die Atmosphäre hier ist so heilig, dass, sobald man in die Kapelle eintritt, unwei- gerlich von einer friedlichen Schwingung empfangen wird. Dieser spezielle Ort gehört zu einer Gemeinschaft, die sich in einem Nachbardorf von Medjugorie angesiedelt hat. Diese einfachen Schwestern und Brüder beten, leben und arbeiten in der Gemeinschaft. Sie haben sich für ein stilles und kontemplatives Leben entschieden. Sie verkaufen nichts, bearbeiten ihren eigenen Garten und leben von der Vorsehung - was offensichtlich zu klappen scheint.
Wir erreichten die erste Station des Erscheinungsberges. Die schlicht gestalteten Station stafeln vermitteln einen tiefen Eindruck aus dem Leben Jesu und Marias. Den Rosenkranz betend und auf den steinigen Weg achtend, folgen wir den Stationen, bis wir bald zu einem einfachen Holz -kreuz kommen. Maria erschien hier nochmals der 16jährigen Marija, die den andern nach der Erscheinung am 26. Juni 1981 etwas voraus gelaufen war, mit den Worten 'MIR, MIR, MIR' (Friede, Friede, Friede). Eigentlich wollte ich hier länger verweilen, folge aber der Gruppe und wir erreichen den Ort, an dem sich Maria den Kindern das erste Mal, am 24. Juni 1981, gezeigt hat. Als die Kinder nach ihrem Namen fragten, nannte sie sich "Königin des Friedens".
Die hier stehende Marienstatue hat eine ganz besondere Geschichte, die uns Pater Jozo am Montag erzählt hatte: Eine Koreanerin kam mit ihrem kranken Kind nach Medjugorie in der Hoffnung auf Heilung. Der Vater wollte vom Glauben nicht viel wissen und widersetzte sich "erfolgreich" dem Wunsch seiner Frau, dass er sich Gott hinwende. So war die Mutter alleine mit ihrem Kind in der Fremde, als der. Vater eines Abends anrief und ihr mitteilte, dass er einen tiefen Wunsch verspüre, Gott nahe zu sein.
Die überglückliche Frau konnte ihm erst danach erzählen, dass das Kind am gleichen Tag geheilt wurde. Aus Dank- barkeit liess das Ehepaar am Erscheinungsort diese Marienstatue errichten.
Mittwoch, 27. April 2005
Die Seherin Vicka erzählt uns, und noch 'tausend' anderen, am Morgen früh auf der Terrasse ihres Elternhauses, was die Muttergottes von uns Menschen eigentlich will und warum sie so lange erscheine: „Die Muttergottes möchte uns Menschen eine Mutter sein. Sie möchte, dass wir lernen in Frieden mit uns und den Mitmenschen zu leben."
Sie wiederholt auch hier die drei Elemente 'Lieben, Beten und Fasten'. Wenn Vicka mit ihrer Liebe, Geduld und Hingabe erzählt, scheint die Muttergottes ebenfalls anwesend zu sein.
Nach der Morgenmesse nehmen wir den Kreuzberg in Angriff. Auf dem Stationenweg steigen wir betend die 300 Höhenmeter zum Gipfel, um dem besonderen Kreuz ganz nahe zu sein. Im Jahr 1933 wurde dieses Kreuz zur Ehre des 1900. Todestages Jesu erstellt. Es enthält als Geschenk des Vatikans einen Holzsplitter vom echten Kreuz Jesu.
Die Aussicht auf die Dörfer, den Erscheinungsberg und das Tal ist beeindruckend, während die Atmosphäre mit Frieden erfüllt ist.
Donnerstag, 28. April 2005
In Cenacolo, dem Drogendorf für Männer, hören wir zwei Zeugnisse von Menschen, die ihr Leben radikal geändert haben. Früher 'genossen' sie das Leben auf alle Arten und Weisen. Heute leben sie ein Leben mit Gott, ganz nach dem Motto 'bete und arbeite'.
Der Tagesablauf ist strickte geregelt: Tagwache ist um 6 Uhr und Nachtruhe um 9 Uhr 30 - wie die Hühner......
Sie leben einfach und müssen auf vieles, was vorher ganz normal war, verzichten - aber auch sie dürfen oft die Erfüllung der Vorsehung erfahren.
Die "Waschküche" hat mich sehr beeindruckt: Man könnte sagen, es sei eine mittelalterliche Anlage, die mit einem Wasserhahn für fliessendes kaltes Wasser bestückt ist.
Die Jungs waschen tatsächlich ihre Kleider mit Seife und Wasser auf einem Waschbrett, das in den Waschtrog eingelegt ist. Selbstverständlich auch im Winter. Es scheint ein Teil der Therapie zu sein, wie auch die zwingende Aussprache, wenn etwas nicht klappt. In der Anfangszeit haben sie weder Kontakt mit der Aussenwelt noch mit den Eltern.
Und natürlich werden die drei Rosenkränze pro Tag, sowie samstags um 3 00 Uhr morgens einen für die Drogenabhängigen auf der Strasse, gebetet.
An der Kappellenwand befindet sich eine überwältigende Ikone von etwa 3,5 Meter, auf der Jesus den Gläubigern mit dem Blick folgt. Man möchte gern wissen, welcher Künstler dieses besondere Werk geschaffen hat: Ein Maurer, ein Lastwagenfahrer und ein Magaziner, die noch nie einen Pinsel in der Hand hatten, kopierten dieses Kunstwerk von einer Vorlage von 70x50cm. Diese Ikone zeigt wunderbar auf, was der Mensch erreichen kann, wenn er sich in Gottes Hand begibt.
Wir fahren weiter zum Mutterdorf, eine Institution, die Pater Slavko Barberic ins Leben gerufen hat. Hier erleben Waisenkinder eine Art Familie, indem sie mit Betreuern und mit älteren Personen als Grossmüttern in 12- er Gruppen leben. Sie gehen mit Kindern aus dem Dorf in den "eigenen" Kinder garten, während die grösseren nach der Schule in den eigenen Ateliers in ihren Kunst- und Handfertigkeiten gefördert werden. Die ehemalige Mülldeponie, ein grosses Waldstück neben dem heutigen Mutterdorf, konnte Pater Barberic vor 20 Jahren für einen symbolischen Betrag von der Gemeinde erwerben und liess es von 'seinen Jungs' ,den damaligen Drogenabhän- gigen, die in einfachen Unterkünften wohnten, reini -gen. Heute präsentiert sich dieser Wald als einen Ort der Stille und Meditation. Im vorderen Teil des Franziskus-Waldes befindet sich ein Kinderspielplatz und ein Streichelzoo, dessen Tiere ebenfalls zur Therapie für die traumatisierten Kriegskinder dienen.
Freitag, 29. April 2005
Heute wollten wir nochmals zur "Oase der Stille" gehen, bevor wir einen Vortrag über die Marienweihe hören werden. Nach der Morgenmesse stellte ich fest, dass ich die andern verpasst habe, als der gut gefüllte Bus gerade an mir vorbeifährt. Glücklich den Bus verpasst zu haben, gehe ich zu Fuss durch Wiesen und Wein- felder Richtung "Oase der Stille".
Aus dem lebendigem Vortrag der Schwester Monika konnte ich am Schluss diese kleine Gleichung ziehen: Durch Maria ist Jesus auf die Welt gekommen. Sie wirkte damals als Mittlerin zwischen den Menschen und Gott - heute ist Maria die Mittlerin zwischen den Menschen und ihrem Sohn Jesus. Aus dem ganzen Vortrag kommt die Wich- tigkeit Marias als Muttergottes und Mutter für uns Menschen, immer wieder von Neuem zum tragen. Bei warmen Sonnenschein gehen wir nach dem Vortrag nochmals auf den Erscheinungsberg und dürfen sogar einige Zeit ganz alleine bei der Mariastatue verweilen. Wir singen, beten und danken Maria für diese wunder schöne, aber zu kurze Woche. Denn Morgen geht es in aller Frühe zurück in die Schweiz.
R. K., im Mai 2005

2005 F. L.

Sehr geehrter Herr Imboden,
vor wenigen Wochen hatten meine Frau, meine Tochter und ich die große Freude Sie in dem abenteuerlichen Pilgerort Medjugorje mitten in den bosnischen Bergen kennen zu lernen.
Wir denken noch oft an diese segensreichen Tage zurück. Es war für mich und ich glaube auch für meine Familie ein großes Glück, unsere Pilgertage mit Ihnen gemeinsam verbringen zu dürfen. Ihre bescheidene und glaubwürdige Art, mit der Sie die Gruppe in Liebe geführt haben, hat uns stark beeindruckt und auch ein wenig verändert und fröhlicher gemacht. Ich bedauere es sehr, dass wir am letzten Abend nicht mehr Gelegenheit hatten, ausführlicher miteinander zu reden. Leider kam der Raki dazwischen. Ich wünsche und hoffe, dass wir dies zu einem späteren Zeitpunkt nachholen können.
In Freundschaft grüßt Sie ganz herzlich auch im Namen meiner Familie
Ihr F. L.